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Großes Kompliment :Die sozialen Initiativen der Pfarreiengemeinschaft Blankenrath

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Datum:
18. März 2024
Von:
Rainer Martini

Ein großes Kompliment für das soziale Engagement der Ehrenamtlichen!

Ehrenamtliche aus den vier sozialen Hunsrück-Initiativen stellten sich in den neuen Räumen in der Verbandsgemeinde Zell gegenseitig vor

 

Nachdem sich im Februar die ehrenamtlichen sozialen Initiativen aus der Pfarrei Zeller Hamm in der Verbandsgemeinde zum Kennenlernen und Erfahrungsaustausch getroffen hatten, ging es im März im Sitzungssaal des neuen Gebäudes der Verbandsgemeinde Zell nun in die zweite Runde. Dieses mal stellten sich auf gemeinsame Einladung der Ortsbürgermeister und des Caritasverbandes Mosel-Eifel-Hunsrück e.V.die vier Kooperationsprojekte „Caritas- Helferkreis Peterswald Löffelscheid“, die „Gemeinschaft mit Herz“ aus dem Kirchspiel Blankenrath, die Initiative „Miteinander-Füreinander Grenderich“ sowie die „Soziale Initiative Strimmiger Berg – wir helfen gerne“ gegenseitig ihre Aktivitäten für ein stärkeres Miteinander in ihren Gemeinden vor. Bürgermeister Jürgen Hoffmann und seine beiden Mitarbeiterinnen Anette Keim und Yvonne Hermann, Pastor Joseph aus Blankenrath und Christoph Nörling vom Leitungsteam des Pastoralen Raums Cochem-Zell sowie seine Mitarbeiterin im Bereich Ehrenamtsentwicklung, Vanessa Lay, erfuhren im Rahmen dieses Treffens unter Moderation von Caritas-Mitarbeiter Rainer Martini viel von der Vielfalt des freiwilligen Engagements in den Hunsrückgemeinden.

Die Geschichte der vier Initiativen ist unterschiedlich lang und das Programm der Ehrenamtlichen von Gemeinde zu Gemeinde verschieden. Letzteres liegt in der Neuausrichtung bei der Gestaltung des ehrenamtlichen Tuns, wie es die Partner der Kooperationsprojekte Ortsgemeinde, Kirchengemeinde und Caritas gemeinsam praktizieren:

Nicht mehr eine Aufgabe steht im Fokus, sondern die Dinge, die die Menschen in einer Gemeinde selbst gerne tun. Sie entscheiden über das, was sie tun, wie viel Zeit sie einbringen und wann ihr Engagement stattfindet. Eine dauerhafte Begleitung durch die (Kirchen-)Gemeinden und die Caritas stellt sicher, dass die Ehrenamtlichen nicht alleingelassen sind.

Dass dieser Ansatz in der heutigen Zeit sehr viele Menschen zu ehrenamtlichem Tun für die Gemeinschaft motiviert, zeigten die Schilderungen der über dreißig angereisten Helferinnen und Helfer aus den Hunsrückgemeinden.

 

So haben die Ehrenamtlichen des Caritas-Helferkreises Peterswald – Löffelscheid, der sich der „Gemeinschaft mit Herz“ angeschlossen hat, in vielerlei Hinsicht einen Blick für den Nächsten. So wird einmal im Monat zur „Backes- Maij“ eingeladen, an der die Begegnung und das Spielen von Gesellschaftsspielen oder interessante Vorträge im Mittelpunkt stehen. Zudem wartet nach der Werktags-Messe ein Frühstück auf die Teilnehmenden und einmal im Jahr findet nach einem gemeinsamen Treffen bei Kaffee und Kuchen im Ort dann in der Waldkapelle „Zum Bildchen“ ein Gottesdienst statt. Darüber hinaus versteht sich das ehrenamtliche Team der Helferinnen als „Feuerwehr“, die dann kleine Hilfen im Alltag für Ihre Mitmenschen bietet, wenn besondere Lebensumstände dies notwendig machen.

Ebenfalls auf vielfältige Weise sind die Ehrenamtlichen der „Initiative Miteinander-Füreinander Grenderich“ aktiv. Zwei Helferinnen besuchen im Altenheim vor allem die Seniorinnen und Senioren, die wenig Besuch erhalten, die „Kinofreunde Grenderich“ treffen sich zum gemeinsamen Kinobesuch, wer Probleme mit dem Ausfüllen von Formularen hat, kann sich an eine Ehrenamtliche wenden, die hier hilfreich zur Seite steht. Hilfe zur beruflichen Orientierung in jedem Alter und Unterstützung bei der Bewerbung auf dem Arbeitsmarkt zu bieten – dieses Ziel hat sich ein Grendericher Mitbürger zum Ziel gesetzt und wer neu in Grenderich angekommen ist, wird von zwei Ehrenamtlichen mit einem Willkommensgruß für NeubürgerInnen herzlich begrüßt. Ein Fünf-Helferinnen-Team hat einmal im Monat alle Hände voll zu tun: Unter dem Motto „Essen gemeinsam statt einsam – Die Suppenküche“ kocht und tischt es leckere frisch zubereitete Mahlzeiten für jeweils 50 bis 60 zumeist ältere Mitbürgerinnen und -bürger auf, die – auf Wunsch  zu Hause abgeholt - das Zusammensein am Mittag genießen und so „Oberdorf und Unterdorf“ zusammenführen. Das Zusammensein schätzen auch die älteren BesucherInnen des „Geselligen Kreises“, der um 15:00 Uhr am ersten Mittwoch im Monat  stattfindet und mehr als nur Kaffee und Kuchen bietet. Nach der Tischmesse wird für ein Programm gesorgt, dass u. a.mal mit Bingo, mal mit Vorträgen, gemeinsamem Basteln oder Gedächtnistraining Abwechslung in den Alltag bringt.

Das tatkräftige Team „Grendericher Wanderwege“ hat es sich zum Ziel gesetzt, die Wanderwege rund um Grenderich gut in Schuss zu halten, Bänke aufzustellen und das bei Besuchern beliebte Gelände des Barfuß-Pfades zu betreuen. Beim seit 2022 bestehenden Strick- und Häkeltreff unterhalten sich die Strickbegeisterten jeden zweiten Donnerstag um 16:00 Uhr bei Nadel-Klappern und Kaffee und Kuchen im Musikzimmer des Gemeindehauses und ein stets von einer Ehrenamtlichen bestens sortierter Öffentlicher Bücherschrank wartet im Vorraum der Pfarrkirche auf Leseratten, die Bücher einstellen, austauschen oder mitnehmen möchten. Last but not least treffen sich seit Beginn der Initiative Frauen im Rahmen von „Aktiv-kreativ – der Frauentreff“, in dem gemeinsam, Kreatives gestaltet, Ausflüge unternommen und gemeinsam auch mal Pizza gegessen wird.

Die „Soziale Initiative Strimmiger Berg – wir helfen gerne“ hat wiederum ihr eigenes und buntes Spektrum an ehrenamtlichen Angeboten. Ehrenamtliche besuchen im Rahmen des Besuchsdienstes ältere Menschen in deren zu Hause, um ein wenig Freude und Abwechslung zu bringen. Dieser Zielgruppe steht auch zwei weitere Angebote offen – das Begleitete Spazierengehen, wenn ein kleiner Spaziergang guttut und man sich alleine doch nicht so recht hinaus traut, sowie die Einkaufshilfe, wenn das Einkaufen einem selbst schwerfällt. Ältere Menschen können auch das Kleine Alltags-Hilfen-Team anfragen, wenn Gardinen ab - und aufgehangen, Mülltonnen rausgestellt, kleine Rasenflächen gemäht oder kleinere Sträucher und Hecken zurückgeschnitten werden müssen. Ein Spielenachmittag für Senioren lädt jeden dritten Mittwoch im Monat ab 14:30 Uhr alle älteren Mitbürgerinnen und -bürger aus Mittelstrimmig, Altstrimmig, Forst, Liesenich und Sosberg zu Mensch-ärgere-Dich-nicht, Rommee und anderen Gesellschaftsspielen bei kleinen Leckereien und Kuchen ins Gemeindehaus Mittelstrimmig ein.

Wie in Grenderich bietet auch hier ein Ehrenamtlicher Hilfe beim Ausfüllen von Formularen und Vordrucken und der Bürgermeister ist Ansprechpartnerzu verschiedenen Bereichen des täglichen Lebens und kann Kontakte zu verschiedenen Institutionen vermitteln.

In den Gemeinden des Kirchspiels Blankenrath ist die „Gemeinschaft mit Herz-Hilfe suchen-finden-geben“ zu einem festen Begriff geworden. Sie will Menschen in besonderen Lebenssituationen ihre vielfältigen Hilfen anbieten. Zum Programm der Ehrenamtlichen gehören hier das Zeit-schenken für das Gespräch, das Zuhören und Besuche, wenn Menschen alleine oder krank sind oder Gesprächsbedarf besteht. Wer einen lieben Menschen verloren hat, kann auch seine Trauer teilen mit den Helferinnen, die in Sterbe- und Trauerbegleitung ausgebildet sind.

Wer nicht mobil ist, kann Hilfe beim ehrenamtlichen Einkaufsdienst erfragen und auch hier Hilfe beim Ausfüllen von Formularen erhalten. Begegnungsmöglichkeiten bieten der jeden ersten Dienstag im Monat um 14:30 Uhr der Begegnungsnachmittag im Pfarrheim mit Kaffee, Kuchen und Programm sowie der Spielenachmittag jeden dritten Montag ab 14:30 Uhr am gleichen Ort, der bei Brett- und Kartenspielen Gute Laune verbreitet. Doch nicht nur ältere Menschen dürfen sich über vielfältige Angebote freuen – auch ganz kleine Kinder haben die Möglichkeit, jeden Dienstag um 9:30 Uhr in der Krabbelgruppe gemeinsam mit ihren Eltern aktiv am Gemeindeleben teilzunehmen – mal im Pfarrheim, mal draußen in der frischen Luft...

 

Nach dem Vorstellen der Initiativen durch die Ehrenamtlichen zollte Pastor Joseph den in den Sozialen Initiativen engagierten Freiwilligen großen Respekt. Für ihn ist dieses Tun „ein Dienst am Nächsten und somit Gottesdienst“. Christoph Nörling und Vanessa Lay bekräftigten die Aussage von Pastor Joseph noch weiter: „Mit ihrem Tun sind die Ehrenamtlichen wie auch die Hauptamtlichen auf ihre Weise Seelsorgerinnen und Seelsorger in ihren Gemeinden“.

Für Bürgermeister Jochen Hansen aus Blankenrath brauchen Gemeinde derartige Initiativen. Sie bilden die soziale Komponente, die praktische Hilfe bei Problemen bietet. „Die Ehrenamtlichen füllen das Leben in der Gemeinde aus. Wir brauchen Sie alle – auch in Nischen, die die Ortsgemeinde nicht abfedern kann. Deshalb ein großes Kompliment an alle!“

Auch Wolfgang Wallrath, Ortsbürgermeister aus Grenderich sieht die Initiative als wichtig für das Dorf. „Viele wollen sich nicht an Vereine binden, sind aber bereit, sich in dieser Form freiwillig und ohne Druck selbstorganisiert zu engagieren“

Sein Bürgermeisterkollege Lothar Jakobs aus Mittelstrimmig ergänzt dazu: „Es gibt viel Nachbarschaftshilfe, aber es gibt immer Lücken und hier füllen Ehrenamtliche diese aus. 95 Prozent der Mitbürger kennen einer Umfrage zu Folge unsere Initiative – diese gilt es deshalb, weiterhin zu fördern.“

Am Ende der Veranstaltung zeigten sich Bürgermeister Jürgen Hoffmann und seine Mitarbeiterinnen begeistert vom Ausmaß des ehrenamtlichen Engagements. „Ich danke allen für ihre Arbeit am Menschen, für Ihre Arbeit an der Gemeinschaft und bin beeindruckt von der Vielfalt dessen, was wir heute Abend hier erfahren und gehört haben. Es geschieht so viel – auch an Dingen, an die man sonst vielleicht gar nicht denkt“ so Jürgen Hoffmann, der allen Anwesenden für ihr Tun dankte und herzlich zum „Dankeschön-Nachmittag für Ehrenamtliche aus der Verbandsgemeinde Zell“  am Sonntag, den 14. April um 14:00 Uhr in die Altlayer Grillhütte einlud.